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to the Himalayan Mountains


Schon wieder ist fast ein Monat seit meinem letzten Blogeintrag vergangen.

Wenn auch die Tage vor dem letzten Eintrag gefüllt waren von unendlich vielen aufregenden Erlebnissen, so verliefen die letzten Wochen wesentlich ruhiger.

Nachdem wir, mit leicht traurigen Herzen, Tulsipur und unsere neuen Freunde von dort Lebewohl sagten, machten wir uns auf den Weg von Buddhas Spuren.

Zuerst hielten wir in Siddharta Nagar – einer kleinen Stadt in der Nähe von Buddhas Geburtsort.

Der Ort hat nun wirklich nichts schönes – trotzdem verbrachten wir fast eine Woche dort. Benji fühlte sich nicht gut, und so hatte er Zeit sich auszukurieren.

Nachdem es ihm besser ging setzten wir uns in den Bus und fuhren ins nahegelegene Lumbini – dem Geburtsort Buddhas.

Wir hatten geplant Benji´s Geburtstag dort zu verbringen, also zwei Wochen wollten wir in dem Örtchen bleiben.

Aber die Hitze,- und auch der fehlende Spirit dieses Ortes lies uns dann doch schon nach einer Woche weiterziehen.

Lumbini war bestimmt einst ein wundervoller Ort – mittlerweile scheint es aber nur noch ein übertrumpfen der ausländischen Klöster. Überall wird gebaut, - ein thailändischer Tempel neben einem aus Sri Lanka und so fort – und einer prunkvoller als der andere.

Die vielen Bäume drum rum laden einen zwar herzlichst ein zum meditieren und zu sich zu kommen, - schnell wird man allerdings vom Baulärm zurück in die Gegenwart katapultiert.

Man kann sich also vorstellen welch friedvoller Ort es zu Buddhas Lebzeiten war – heute ist es eher ein für die Touristen dargestelltes Schauwerk.

Letztendlich aber trieb uns nicht die Enttäuschung über den Ort nach fast einer Woche weiter, sondern die unerträgliche Hitze.

Kein Lüftchen welches einem ein bisschen Kühle versprach – und kein Wasser in welches man tauchen konnte um sich zu erfrischen.

Wenn man denkt man könne sich mit einer kalten Dusche ein wenig erfrischen, hat falsch gelegen… Die Wassertanks sind schließlich alle auf den Dächern angebracht – es ist also unmöglich sich tagsüber abzuduschen da das Wasser fast kochend heiß aus der Leitung läuft.

Erst abends wurde es angenehm auf den Straßen – bis die Moskitos aus ihren Löchern krochen…

Kurzum, nach einer Woche packten wir zusammen und setzten uns in den Bus nach Pokhara – hoch in den Norden in den Himalaya.

Schon die Busfahrt dorthin war überwältigend! Durch Dschungel, über Bergkuppen, vorbei an tausend Wasserfällen und hindurch das saftige Grün. Nepals Vielfalt und Natur ist einfach atemberaubend.

Pokhara ist eine große Stadt mit ca 250 000 Einwohnern. Jedoch ist kein Gebäude hochgebaut, so dass die Stadt weitläufig in einem Tal, umringt von den Bergen des Himalayas, liegt.

Der schönste, und touristische Teil der Stadt, ist direkt am Phewa Lake – einem riesigem See im Westen der Stadt.

Pokhara liegt gerade mal 700 m über dem Meeresspiegel, so dass auch dort tropische Temperaturen herrschen – wenn auch gleich kein Vergleich zu Lumbini. Hier ist die Kühle der Berge deutlich zu fühlen.

Aufgrund des Erbebens, und natürlich da gerade auch keine Saison ist, ist der Teil rund um den See wundervoll ruhig.

Viele wunderschöne Cafés und Restaurants, auf welche wir uns sofort stürzten, warben mit Essen aus aller Welt.

Und nachdem wir die letzte Wochen uns nur von Reis, Dhal und eben sonstiger „Pampe“ ernährt hatten, schlugen wir uns die Bäuche mit Sushi, Pizza und allem Möglichen voll. Und Käse, Yak-Käse welcher wirklich köstlich schmeckt!

Auch trafen wir endlich wieder andere Traveller mit denen wir abends auf ein, zwei Cocktails in die dortigen Bars gingen und unsere Tanzbeine zu nepalesischem Rock schwangen.

Gegen 23 Uhr ist jedoch Schluss – jede Bar muss schließen und es wird nach Hause gegangen.

In „Gagans Tattoo Inn“ ließen wir uns ein wunderschönes Mandala Tattoo auf den Rücken verewigen, nachdem wie schon Wochen vorher immer wieder daran gezeichnet hatten und nur auf den richtigen Tätowierer gewartet hatten der uns unser Mandala auf die Haut stechen konnte.

Wir sind überglücklich über das Ergebnis!

An Benjis Geburtstag mieteten wir uns ein Boot und ruderten raus auf den See. Das Wasser ist herrlich zum baden.

Und so ruhig – ich glaube wir waren fast die einzigen die an jenem Tag mit dem Boot auf dem See waren. Unvorstellbar wenn man bedenkt wie voll es an der Isar an einem schönen Tag in München ist!

Nach gut einer Woche in Pokhara beschlossen Benji und ich uns endlich den Bergen zu nähern. Denn schließlich waren wir zwar umringt von all den Giganten, konnten sie aber von Pokhara aus nicht sehen.

Also ging es hoch nach Sarangkot – einem kleinen Bergdorf auf ca 2000 m. Von hier aus hieß es man habe eine wundervolle Aussicht auf den Machapuchare mit seinen 6997 m Höhe und mit etwas Glück sogar auf den Anapurna.

Als wir dort ankamen konnten wir kaum unsere eigene Hand vorm Gesicht erkennen, so tief waren wir in die Wolken gehüllt.

Also hofften wir am nächsten Morgen auf bessere Sicht.

Zwei Tage kuschelten wir uns in unser Zimmer – während draußen heftiger Regen auf uns niederprasselte. Wenn es kurz aufklarte konnten wir einen Blick auf Pokhara und den See werfen aber schon schnell war alles wieder in Wolken entschwunden.

Es hat ja auch etwas gemütliches so inmitten der Wolken zu weilen – trotzdem waren wir überglücklich als wir heute morgen gegen sechs in der früh von der Sonne geweckt wurden.

Wir liefen nach draußen und waren überwältigt von diesen Giganten, welche plötzlich neben uns gen Himmel ragten als wären sie gerade erst aufgetaucht.

Schon seltsam, es scheint als seien sie nur einen Katzensprung von einem entfernt und dennoch konnten wir die letzten Tage keinen von ihnen ausmachen.

Wie klein man sich in Gegenwart dieser Riesen doch fühlt – und wie klein und nichtig die Probleme, welche man glaubt zu haben, scheinen.

Heute Nachmittag werden wir wieder zurück nach Pokhara fahren um dort noch das Wochenende zu verbringen, bevor es ab nächster Woche wieder in die Berge geht.

Heute Nachmittag haben wir eine Verabredung mit Prem, einem pensionierten Lehrer welcher sozial sehr engagiert ist, viel für die Nepal Hilfe unternimmt und unheimlich lieb ist.

U.a. besitzt er „Karma-Flights“ – hier gehen über die Hälfte der Einnahmen eine Paragliding-Fluges an ein soziales Projekt welches er gerade unterstützt. Außerdem steht er in Kontakt zu 30 Schulen – er kann uns also sagen wo Hilfe am dringendsten Nötig ist und uns bei unserem Vorhaben unterstützen.

Jetzt geht es aber erst mal wieder zum See – wo wir uns wieder mit leckerem Essen die Bäuche vollschlagen werden – wer weiß wann es so Gutes schließlich danach wieder geben wird! J


 
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