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Oh du schönes Arambol


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Jetzt sind wir fast schon seit einem Monat in diesem kleinen Ort am Strand und können uns wahrlich nur schwer hiervon trennen.

Es ist schön wenn man plötzlich mehr kennen lernt als bei einem kurzen Besuch – und man hinter die Fassade und somit in das Leben der Menschen hier blicken kann.

zB. gibt es Lama, eine ältere Frau aus Schottland welche zweimal im Jahr nach Indien, Arambol kommt um sich um die dortigen wilden Hunde zu kümmern.

Sie erzählte dass sie, als sie das erste mal nach Armabol kam, die Hunde bereits ins Herz geschlossen hatte und angefangen hatte sie zu füttern.

Zurück in Schottland musste sie feststellen dass sie ständig an die Hunde dachte. Also war klar wohin die nächste Reise gehen sollte – zurück nach Indien.

Seit zehn Jahren kommt sie nun. Dreht Mittags ihre Runden am Kliff mit zwei großen Eimern mit Futter gefüllt, gefolgt von einer Schaar hungriger Hunde.

Leider, erzählte sie mir, wird ihre Arbeit von den Indern nicht gerade geachtet. Hunde sind nichts Wert im Auge der Inder, und Lama, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat diesen zu helfen, ist somit für die Inder eine Frau unterster Kaste.

Umso mehr bewundere ich ihre Arbeit, welche sie so selbstlos und aus purer Liebe zu den Tieren nachgeht.

Wir haben übrigens mittlerweile auch zwei „eigene“ Hunde. „Hinki“ –eine kleine weiße Hündin mit hinkendem Bein welche unheimlich zutraulich und lieb ist. Und „Wolf“, ein großer wilder Wachhund der uns nicht mehr von der Seite weicht.

Es wird schwer sich von Beiden zu trennen…

Gleich hinterm Sweet Lake, einen Süßwassersee am nächsten Strand, führt ein schmaler Pfad direkt in den Dschungel hinein.

Der See wäre zwar wunderschön und es werden ihm auch heilende Kräfte nachgesagt, aber leider ist er, wie viele schöne Orte in Indien, sehr verdreckt.

Was die indischen Touristen aber nicht zu stören scheint. Denn diese springen beherzt in Schaaren in den kleinen Tümpel.

Wenn man den Pfad in den Dschungel weiter folgt, gelangt man immer tiefer in den Wald und eine vollkommen neue Umgebung wird einem Offenbart.

Als wir das erste mal den Weg lang liefen, glitt direkt über unserem Weg eine Schlange. Aber was für eine! Eine Länge von mindestens zwei Metern und Faustdick!

Danach war ich sehr froh dass wir einen Hund dabei hatten, welcher nun immer ein paar Schritte vor uns lief.

Nach etwa 15 Minuten erreicht man einen riesengroßen Banyantree, einen für die Inder heiligen Baum. Und dies nicht zu Unrecht, denn dieser Riese beeindruckt einen jeden Besucher. Die vielen Äste holen weit aus um sich dann, einige Meter entfernt vom Stamm wieder in die Erde zu graben.

Unter diesem Baum wacht seit einigen Jahren ein russischer Sadu. Ab und zu gesellen sich von der Saison übrig gebliebene Hippies zu ihm dazu, wie zB. Stevtlana.

Wir hatten sie einmal zum Frühstück eingeladen da sie kein Geld hat und sie uns leid tat.

Sie lebt seit über einem Jahr ohne Geld in Indien, und diese Zeit aber gewiss auch die vielen Drogen haben ihre Spuren in ihrem Geist hinterlassen. Denn ab und zu sprach sie zu den Stimmen welche nur sie zu hören schien.

Aber nicht alle haben einen Knacks weg bekommen.

zB. haben wir auch eine sehr nette Deutsche kennen gelernt, die auch ohne Besitztümer und mit nur sehr wenig Geld bereits seit 14 Jahren hier lebt.

Wie ein Sadu verbrachte sie sieben Jahre alleine unter dem Baum.

Sie erzählte uns viel vom Leben in Arambol und ihrer Zeit im Dschungel.

Ich denke das vor allem jene Jahre einem so viel lehren.

Sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen und mit der Natur zu verschmelzen – Eins zu werden…

Die einzige Gefahr, das einzige was sie bis heute fürchtet – sind die Menschen bzw. die Männer erzählte sie – welche eine Alleinstehende Frau leider häufig als Freiwild betrachten.

Daher geht sie immer mit einem Stock bewaffnet – und einem Stachel eines Stachelschweins ihre Wege um im Falle sich besser wehren zu können.

Ich glaube, auch wenn wir die Inder oftmals als „verrückt“ beschreiben, diese müssen das Selbe auch von uns Touristen denken.

Und die Inder sind dann doch oftmals die toleranteren denke ich.

Viele der Shops und Restaurants haben bereits zu gemacht, da der Monsun naht und immer weniger Touristen kommen.

Aber Benji und ich genießen die Ruhe und nach wie vor kann ich nicht genug vom Meer bekommen.

So gibt es doch fast nichts schöneres als morgens aufzustehen und in die Wellen zu springen...


 
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